Planungsprozess

Nach Schließung der Hauptschule im Jahr 2014 stand die Gemeinde Herscheid vor der großen Herausforderung, das Schulzentrum Rahlenberg an die aktuellen und zukünftigen Bedarfe anzupassen. Da wesentliche Gebäudeteile und Installationen aus den Jahren 1964-1968 bestehen, ergab sich auch die Notwendigkeit, einer weitgehenden Sanierung, auch vor dem Hintergrund energetischer Aspekte. Aufgrund der sinkenden Schülerzahlen war aber auch eine deutliche Reduzierung des Baukörpers abzusehen.

Aus diesen Gründen wurde in einem ersten Schritt ein neues Raumkonzept erstellt, dass die Belange von Grundschule, OGGS, Betreuungsverein und der VHS sowie dem Kulturamt der Gemeinde Herscheid berücksichtigt. Es wurde hierzu zunächst ein Arbeitskreis gegründet, in dem folgende Bildungsträger vertreten waren:

  • Grundschule Herscheid
  • Grundschule Hüinghausen
  • VHS Volmetal
  • Evangelischer Kindergarten „Arche Noah“
  • Familienzentrum „Unterm Regenbogen“
  • DRK-Kindergarten
  • Gemeinde Herscheid.

Da ein solches Raumkonzept naturgemäß von der aktuellen und zukünftigen Ausrichtung der pädagogischen Arbeit der Grundschule abhängt, wurde das Projekt in diesem Stadium durch den Bielefelder Schulplaner Achim Körbitz begleitet. In der ersten Sitzung des Arbeitskreises am 24.11.2014 wurde dem Projekt der Titel „Bildungszentrum Rahlenberg im Jahr 2034“ gegeben.

Im weiteren Projektverlauf bereitete der Arbeitskreis zwei Workshops vor, durch die die Öffentlichkeit beteiligt wurde.

Am 02.02.2015 wurde zunächst die pädagogische Ebene betrachte. Neben den Pädagogen der Grundschulen Herscheid und Hüinghausen, haben Vertreter der drei Herscheider Kindertagesstätten an dem Workshop teilgenommen. Ferner wurden VHS-Mitarbeiter und –Dozenten, Vertreter der OGGSen und der Betreuungsvereine eingeladen. Zudem beteiligten sich Vertreter der weiterführenden Schulen der Nachbarstädte an dieser Veranstaltung, da auch die Anforderungen, die beim Übergang von der Grundschule an eine weiterführende Schule an die Schüler gestellt werden, Berücksichtigung finden sollten.

In einem zweiten Workshop konnten Eltern und weitere Interessierte ihre Erwartungen an eine gute Bildungslandschaft darlegen und eigene Ideen und Anregungen einbringen. Dieser Workshop fand am 07.03.2015 statt. Eingeladen waren alle, die an der Entwicklung des künftigen Bildungszentrums am Rahlenberg mitwirken und sich aktiv beteiligen wollten.

In den Workshops wurden jeweils folgende Fragestellungen bearbeitet:

  1. Wie stellen Sie sich eine Bildungslandschaft vor, in der Sie gerne arbeiten/lernen würden?
  2. Welche Schwerpunkte sollten sich in der „Bildungslandschaft Herscheid 2034“ wiederfinden?
  3. Welche Aspekte in Bezug auf die Planungs- und Entwicklungsphase für das Bildungszentrum Rahlenberg sind Ihnen wichtig.

Im Rahmen der Beantwortung dieser Fragen fanden in beiden Workshops lebhafte Diskussionen über Inklusion und Barrierefreiheit statt. Zudem wurden weitere alternative Nutzungsformen, wie beispielsweise eine Öffnung des Bildungszentrums für kulturelle Zwecke, vorgeschlagen.

Um die Grundschulkinder ebenfalls in den Planungsprozess einzubeziehen, wurde zu einer „Kinderwerkstatt“ eingeladen. Diese fand am 27.01.2016 im Herscheider Rathaus statt. Beteiligt waren neben den Grundschulen, den OGGSen und der Verwaltung auch das Jugendzentrum sowie das Jugendamt des Märkischen Kreises.

Im Rahmen dieses Workshops hatten die Kinder die Möglichkeit, ihre Gestaltungswünsche für einzelne Teilbereiche des neuen Bildungszentrums in die Planungen einzubringen. Folgende Arbeitsgruppen wurden daher gebildet:

  • Schulhofgestaltung
  • Lesen
  • Rückzug/Entspannung
  • Bewegung
  • Technik
  • Flure.

Nach dem die Kinder ihre Ergebnisse präsentiert haben, wurden diese im Rathaus öffentlich ausgestellt.